News – educationsuisse
Auslandschweizer:innen sind ideale «Brückenbauer:innen»
Sprachassistenzlehrpersonen arbeiten an Schweizer Schulen und unterrichten ihre Muttersprache. Sie haben den Sprung ins kalte Wasser gewagt, leben und arbeiten in der Schweiz; eine Traumdestination für viele.
Die junge Auslandschweizerin Claire Spielmann aus den USA im Interview über ihre Erfahrungen in der Schweiz.
Alle weiteren Informationen finden Sie ebenfalls auf der Webseite von Movetia.

News aus den Schweizerschulen im Ausland
News Juni 2022
«Ich konnte auch meine Sprachkenntnisse verbessern»
Der junge Auslandschweizer Pol Giralt aus Spanien war Schüler der Schweizerschule in Barcelona....
Lesen Sie das Interview hier in der Schweizer Revue, April 2022!
Conditions d’admission à une université en Suisse avec un baccalauréat français – les nouveautés.
En France, la réforme du baccalauréat a fait disparaître les filières ES, L et S. Cela signifie que les étudiants de lycée reçoivent à partir du 2021 le diplôme de baccalauréat général. Par conséquence, les universités suisses ont changé leurs conditions d’admission pour les détenteurs d’un bac général français. Vous trouverez toutes les informations dans le fichier PDF.
Paulo Wirz ist einer der elf Preisträger*innen des Schweizer Kunstpreises, die das Bundesamt für Kultur (BAK) diese Woche bekannt gegeben hat. Paulo Wirz kam als junger Auslandschweizer aus Brasilien in die Schweiz.
educationsuisse unterstützte ihn während seinem Kunststudium beratend und betreute sein Stipendiendossier.
Nach der Preisverleihung haben wir dem jungen Künstler ein paar Fragen gestellt.
September 2021
Educationsuisse: Wir gratulieren Ihnen herzlich zur Auszeichnung mit dem Schweizer Kunstpreis. Was führte dazu, dass Sie in die Schweiz kamen?
Paulo Wirz: Ich bin 2008, kurz nach meinem gymnasialen Abschluss, in die Schweiz gekommen. Mein Plan war es, das Land und die Kultur meiner Grosseltern zu besuchen, zu entdecken und ihre Sprache zu lernen. Auch hatte ich den Wunsch, ein Studium aufzunehmen – damals wollte ich Biologe werden. Zu Anfang habe ich unter anderem in einer Spenglerei gearbeitet, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren und auch die Rekrutenschule absolviert.
Educationsuisse: Sie haben anfangs in der Schweiz gejobbt und sich erst später für ein Studium an der Zürcher Hochschule für Künste ZHdK entschieden. Wie haben Sie Ihr Studium erlebt (und finanziert)?
Paulo Wirz: Ich begann 2012 mein Bachelor-Studium an der Ecole cantonale d'art de Lausanne ECAL in Lausanne, war für ein Austauschsemester in Amsterdam an der Gerrit Rietveld Academie und schloss danach mein Studium in Zürich an der ZHDK ab. Mein Master-Studium habe ich danach an der Haute école d'art et de design HEAD in Genf gemacht. Während dieser Zeit hatte ich das grosse Glück, mich zwischen der deutsch- und französischsprachigen Schweiz zu bewegen und dabei nicht nur verschiedenen Sprachen, sondern auch verschiedene Lehr- und Lernmethoden kennenzulernen und einen ganz besonderen Freundeskreis mit Lehrpersonen und jungen Künstlerinnen und Künstlern aufzubauen. All dieses Wissen, die Lebenserfahrungen und die Freundschaften, die ich in dieser Zeit gewonnen habe, sind unschätzbare Werte, die ich immer bei mir behalten werde.
Educationsuisse: Und wie haben Sie Ihre Ausbildung finanziert?
Um mein Studium zu finanzieren, habe ich als Barkeeper gearbeitet, aber auch als freiberuflicher Fotograf und Kunstvermittler für Galerien. Ich hatte auch das Glück, Stipendien von meinem Heimatkanton Zürich zu erhalten, die es mir ermöglichten, die Hauptkosten zu decken. Educationsuisse hat mir dabei sehr geholfen mit den Stipendienanträgen und mein Dossier betreut. Diese Unterstützung war für meine Studienzeit und den frühen Start meiner beruflichen Laufbahn von entscheidender Bedeutung und dafür werde ich immer dankbar sein.
Educationsuisse: Sie haben bereits mehrere Kunststipendien und Kunstpreise erhalten. Wo finden Sie Ihre Inspiration?
Paulo Wirz: Inspiration gibt es überall, aber der Schwerpunkt meiner Forschung ist stark von meiner Kindheit in Pindamonhangaba, Brasilien beeinflusst. Die Kolonisierung Südamerikas führte in vielen Teilen des Kontinents, vor allem aber in Brasilien, zu einem Prozess der Inkulturation und des religiösen Synkretismus. Die Stadt, in der ich aufgewachsen bin, war Zeuge des Zusammentreffens von europäischen Monarchen, afrikanischen Sklaven und den Ureinwohnern des atlantischen Regenwaldes. Das Haus meiner Eltern war voll mit Erinnerungsstücken, Fotos und Möbeln unserer schweizerischen und brasilianischen Vorfahren und lag nur einen Block vom Hauptfriedhof der Stadt entfernt. Als Kind war ich dem Thema Tod immer sehr nahe. Nicht dem Tod als solchem, sondern den sozialen und anthropologischen Aspekten, wie zum Beispiel Zeremonien und Aberglauben. Gleich neben meinen Zuhause lag auch eine grosse Brachfläche. Diese beiden Orte können als die beiden Extreme des städtischen Raums angesehen werden: ein vollständig ritualisierter Raum, in dem die Toten ruhen, und ein undefinierter Raum, der dem Verfall überlassen wird. Letzterer diente nicht nur als Spielplatz, sondern war auch ein üblicher Ort für afro-brasilianische rituelle Praktiken wie Opfergaben.
Lokale Mythen, Legenden und verschiedene Glaubenssysteme waren Teil meiner Kindheit, und ihre symbolische Darstellung und Interpretation haben mich immer fasziniert. Seit ich klein war, habe ich mich immer über die symbolische Beziehung zwischen uns Menschen und den von uns geschaffenen Objekten gewundert. Die faszinierende Macht, die wir haben, um gewöhnliche Alltagsgegenstände wie Flaschen, Gläser, Kerzen, Blumen und Teller symbolisch aufzuladen und in heilige Zeremonialelemente zu verwandeln. Auch der Respekt vor den Symbolen, die wir im Laufe unserer Geschichte geschaffen haben, wie z. B. ein Kreuz oder ein sechszackiger Stern, und umgekehrt, wie diese Symbole und Objekte, die wir geschaffen haben, uns beeinflusst und uns Botschaften vermittelt haben. Während meiner künstlerischen Ausbildung habe ich mich mit Themen wie Bestattungsritualen, Sterblichkeit/Unsterblichkeit, Bewahrung/Ephemera, materiellem Wert und Brettspielen beschäftigt und viel darüber nachgedacht. Ich habe mich über den Drang gewundert, Spiritualität durch etwas Materielles zu erreichen, über das Bedürfnis, materielle Dinge im Allgemeinen zu bewahren, um die Vergangenheit zu erreichen, und darüber, wie sich Glaube und Technologie gemeinsam entwickeln werden.
Educationsuisse: Welchen Tipp/Ratschlag möchten Sie jungen Auslandschweizer*innen geben, die für ihre Ausbildung in die Schweiz kommen möchten?
Paulo Wirz: Es ist wichtig, vor der Ankunft in der Schweiz Pläne zu schmieden, zu recherchieren und sich Gedanken zu Was, Wo und Warum zu machen. Auch ist es gut mit den angestrebten Schulen und Universitäten in Kontakt zu treten und wenn möglich mit Studierenden. Ein Jahr vor Beginn meines Studiums in Lausanne hatte ich die Möglichkeit, mit dem Geld, das ich während des Militärdienstes gespart hatte, eine Forschungsreise durch Südamerika zu unternehmen. Während dieser Zeit begann ich zu recherchieren, welche Kunstschule ich besuchen wollte, nahm Kontakt zu diesen Schulen auf und tauschte mich mit einigen Studenten über ihren Alltag und ihre Erfahrungen an der gewünschten Institution aus. Es war auch wichtig, ein Jahresbudget zu erstellen und nach möglichen Stipendien zu suchen. Educationsuisse unterstützt junge Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer bei diesen Recherchen.
educationsuisse: Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre künstlerische Laufbahn.
Paul Wirz (©Claude Gasser)
Werk von Paul Wirz (©Guadalupe Ruiz)
Detail (©Guadalupe Ruiz)
In der Schweiz als Sprachassistent*in arbeiten – Working as language assistant in Switzerland
Elaine Buri is working as language assistent at the Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen
2021, Mai
Educationsuisse interview with Elaine Buri, Swiss abroad working as language assistant in Switzerland
Elaine Buri, Sie sind Auslandschweizerin aus Grossbritannien. Welches waren Ihre Beweggründe, erste Arbeitserfahrungen in der Schweiz zu sammeln?
Elaine Buri, you are a Swiss national from Great Britain. What was your motivation for gaining your first work experience in Switzerland?
I applied to Movetia both to gain professional experience and explore my future career options, and to reconnect with family members in Switzerland. It was important to me that I used my language skills after studying German at the University of Glasgow. Having already completed an Erasmus year in Germany, I wanted to experience life as a working resident, rather than a temporary international student. I also knew that working in Switzerland would give me the opportunity to spend time with my Swiss relatives – in some ways it was like returning home, rather than working abroad! My time in Switzerland has also helped me to appreciate some of the challenges faced by my grandfather when he moved to the UK in the late 1950s, particularly as his love for the German language inspired me to study it.
Haben Sie sich schnell an der Schule und in der Schweiz eingelebt? Did you quickly adjust to working at the school and life in Switzerland?
I worked at the Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen from August 2020 until June 2021. It was a fantastic first experience as a language assistant, supporting the teaching of English. My supervisor was friendly and supportive right from the beginning and I had an excellent introduction to one of my classes as we went on a trip to the beautiful Seealpsee during my first week! The English department at the school were very welcoming, and I found it easy to get to know them and quickly became integrated into the team.
Movetia, the exchange programme which placed me in St. Gallen, also organised an online meeting with other language assistants throughout Switzerland, which helped me to get to know them. I really began to feel at home in St. Gallen when I met regularly with people from other countries who had come to the city to study or work. It was good to be able to share experiences and advice. To better understand the local dialect, I joined a language exchange, and have continued attending this online as coronavirus restrictions were put in place. I received my Swiss passport in October 2020 and was very excited to vote for the first time.
Welches waren die Herausforderungen (auch in Bezug auf die Covid-Pandemie)? What were the challenges (perhaps in connection to the Covid pandemic)?
Despite coronavirus, this year has been very rewarding. While I would not change anything about the experience, moving abroad to work during a global pandemic has not been easy. Like my colleagues, I had to adjust to delivering some classes online, and to teach spoken English while wearing a mask.
Inevitably, I missed out on school events which would have normally taken place throughout the year, and there were fewer opportunities to socialise with colleagues outside of work. While travel restrictions and quarantine rules meant that I was unable to return home to the UK during the holidays, I experienced my first Swiss Christmas and spent New Year with relatives in Solothurn.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne nach diesem Jahr als Sprachassistentin aus? / After your time as a language assistant, what are your plans for the future?
This year with Movetia has really inspired me, and I have applied for a second year as a language assistant in Switzerland. I feel this will give me some further teaching experience during a more ‘normal’ school year with hopefully fewer pandemic restrictions. It will allow me more time to consider my options for the future and explore opportunities which may arise as a result of political changes in the UK and EU. I am keen to find out more about the Swiss education system as I would like to investigate a potential teaching career and teacher training courses in Switzerland.
Barcelona: Mit iPads, Apps und MIA ins neue Jahr gestartet!
Unsere 100-jährige, traditionsreiche Schule kann gewiss auf eine lange Geschichte zurückblicken. Seit diesem (Schul)jahr aber hat sie definitiv ein neues Kapitel aufgeschlagen, das ihre Biographie prägen wird. Die «Digitalisierung» hat an der ESB, der Escuela Suiza de Barcelona, Einzug gehalten. Natürlich findet die Digitalisierung seit Beginn des dritten Jahrtausends und mit der Covid-19-Pandemie als Trigger in vielen Lebensbereichen bereits statt. Ein unaufhaltsamer Prozess, doch wie gehen wir als Schule mit dieser Realität um?
Es ist eine zentrale Aufgabe der Schule, Schüler*innen auf die digitale Realität vorzubereiten. Schüler*innen sollen kompetent, bewusst und verantwortungsbewusst mit ICT und Medien umgehen können, so schreibt es der Lehrplan 21 vor. Dadurch zeichnet sich auch eine gute Schule aus.
Damit das Lehren und Lernen mit digitalen Medien an unserer Schule möglichst erfolgreich klappen, haben wir in einem ersten Schritt ein «Medien- und ICT-Konzept» entwickelt, welches die Rahmenbedingungen wie Infrastruktur, Lehrmittel und Inhalte, Etappen ziele, Weiterbildungen und andere Themen absteckt. Parallel dazu wurden auf allen Stufen digitale Geräte eingeführt. So gibt es mehrere neue iPad-Wagen für den flexiblen Einsatz im Klassenzimmer des Zyklus 2 (3. – 6. Klasse) und für die 11. Klasse. Die Schüler* innen der Sekundarstufe (7.– 8. Klasse) und des Gymnasiums (9.–10.) wurden mit persönlichen (1:1) iPads inklusive Tastatur und Pencil ausgerüstet. Die 1. und 2. Klassen verfügen ebenfalls über ein Set an iPads für den punktuellen Einsatz im Unterricht. Auch haben alle Lehrpersonen ein iPad erhalten.
Die Freude und der Enthusiasmus über die neuen Geräte sind deutlich spürbar. Es wird dokumentiert, kommuniziert, produziert, geübt und vieles mehr. Die neuen Lehr- und Lernformen können die Motivation und den Erfolg beim Lernen steigern. Doch schlussendlich geht es nicht um die Geräte, sondern um den Inhalt, der mit ihnen auf eine zeit-gemässe Art und Weise vermittelt und selbst erarbeitet werden kann. Neue Medien und Computer sollen gemäss MIA (Medien – Informatik – Anwendung) ja in allen Fächern zum Einsatz kommen. So können die Schüler*innen nun beispielsweise selbst Lernfilme kreieren, oder eine Geschichte wird als interaktives Buch erzählt, oder ein Spiel wird im Informatikunterricht programmiert. Im Sport können Bewegungsabläufe dokumentiert werden und im Musikunterricht kann ein Lied mit einer Musik-App komponiert werden. Viele Tools ermöglichen das kooperative
Lernen in Gruppen sogar in Zeiten des Online-Unterrichts.
Im Moment befinden wir uns mitten in einem lebendingen Prozess, der viele Bereiche unserer Schul- und Unterrichtskultur betrifft. Mit geplanten Weiterbildungen und Mini-Inputs für unsere Lehrkräfte unterstützen wir diesen Prozess, um die «digital skills» zu erweitern. Das Team der Schweizer-schule Barcelona zählt dafür auch auf die Unterstützung von Experten im Bereich Medien und Informatik aus der Schweiz.
Linda Bolli, Lehrerin und Koordinatorin ausserschulische Aktivitäten
www.escuelasuizabcn.es
Madrid: Informationsanlass «Ausbildung in der Schweiz»
Rund 30 Gymnasiast*innen werden im Sommer die Schweizer Matur an der Schweizer Schule Madrid erwerben. Am Online-Anlass vom 15. März erhielten sie und weitere interessierte Mitschüler*innen Informationen aus erster Hand zu ihren Studienmöglichkeiten in der Schweiz.
Barbara Sulzer, Geschäftsführerin von educationsuisse, stellte kurz das Ausbildungssystem vor und erläuterte den Weg von der Studienwahl bis zum Antritt des Studiums an einer Schweizer Hochschule.
Vier ehemalige Absolvent*innen einer Schweizerschule im Ausland (Barcelona, Madrid, Santiago de Chile und Cuernavaca, Mexiko), die nun an der ETH, der Uni Zürich und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW studieren, erzählten von ihren Erfahrungen. In kleinen Gruppen diskutierten sie mit den Schüler*innen und antworteten auf Fragen, die vor allem die Lebens-kosten in der Schweiz, den Schwierigkeitsgrad des Studiums und den Militär-/Zivildienst für Auslandschweizer betrafen.
Dieser digitale Austausch stiess auf reges Interesse. Educationsuisse möchte die Schüler*innen der Schweizer-schulen im Ausland bestmöglich auch bei ihrem Einstieg ins Studium in der Schweiz unterstützen.
Mexiko
«Meine Zeit in Cuernavaca»

Als es darum ging sich zu entscheiden, ob ich im Juli 2020 aus der Schweiz nach Mexiko reisen sollte oder nicht, rieten mir viele, diesen Schüleraustausch zu verschieben. Dies kam für mich jedoch nicht in Frage. Inzwischen bin ich sehr froh, dass ich mich trotz den Umständen dafür entschieden habe. Sicher ist, meine Zeit in Mexiko war von Einschränkungen geprägt, trotzdem habe ich wertvolle Erfahrungen gemacht.
Meine Gastfamilie hat mich mit offenen Herzen empfangen und ich fühlte mich bald schon wie adoptiert. Ich lernte die mexikanische Lebensweise kennen, die sich sehr von derjenigen in der Schweiz unterscheidet. In Mexiko nimmt man sich mehr Zeit für die wichtigen Sachen wie Freundschaften pflegen und allgemein seine Zeit mit den Dingen zu verbringen, die einen erfüllen.
Als Schweizer, der gerne scharf isst, taten sich für mich neue Welten auf. Ich erinnere mich genau, wie ich auf einem Balkon eines Restaurants in Taxco sass, auf das rege Treiben der Plaza Borda hinunterschaute und meine Chilaquiles ass. Taxco ist ein eindrucksvoller Ort. Wo ich herkomme, gibt es auch viele Bergdörfer, aber dieses hatte eine grundlegend andere Stimmung. Ich mochte vor allem die engen Strassen, die sich durch die Häuser aus der Kolonial-Ära schlängelten. Mir fiel auch auf, wie grün die Städte sind. Überall wachsen Pflanzen mit Blüten in verschiedensten Farben. Sogar in der Hauptstadt, wo der Raum sonst oft zu fehlen scheint.
Die Pandemie hatte zur Folge, dass ich leider keinen Präsenzunterricht am Colegio Suizo in Cuernavaca erleben konnte. Natürlich hätte es mich sehr interessiert, den Alltag an einer anderen Schule zu erleben, aber der Fernunterricht war verständlicherweise derzeit die einzig vernünftige Option. Nach etwas mehr als zwei Monaten ging es Ende September wieder zurück in die Schweiz. Allgemein sehe ich das Austauschprogram als einen Erfolg an. Ich kann dies jedem empfehlen. Jetzt ist die Zeit dafür und egal wie widrig die Umstände, am Ende werdet ihr bereichert sein durch wertvolle Erfahrungen.
Leo Garau, Gym Thun
Bogotá: So meistern wir die Coronakrise
Publiziert im Newsletter Juni 2020
Aufgrund der weltweiten Coronavirus-Nachrichten verstärkten wir Anfangs März die Präventionsmassnahmen, indem die Schülerinnen und Schüler mit Plakaten und einer Infokampagne für die neuen Hygieneregeln sensibilisiert wurden. Die Gefahr durch das Virus schien in jenen Tagen noch wenig greifbar.
Am 12. März erklärten die Erziehungsministerin und der Gesundheitsminister, Einschränkungen des Schulbetriebes seien nicht vorgesehen. Doch schon einen Tag später schloss die kolumbianische Regierung alle Schulen und leitete so mit einem Paukenschlag am Colegio Helvetia das digitale Zeitalter ein. Innert weniger Tage musste das Projekt »Helvetia en Casa« implementiert werden. Gemeinsam mit den Lehrpersonen wurden die grundlegenden Regeln des digitalen Unterrichts festgelegt und die basalen Funktionen von Teams und Zoom ausprobiert. In Rekordzeit wurden Weiterbildungen für das gesamte Lehrpersonal geplant und durchgeführt. In der Spielgruppe und im Kindergarten bereiteten die Lehrpersonen dutzende von Materialpaketen und gedruckten Unterrichtsplänen vor, die von den schuleigenen Bussen an die Familien ausgeliefert wurden. Zum Glück funktionierte die IT-Infrastruktur von Beginn weg weitgehend. Doch der virtuelle Unterricht beinhaltete für alle Beteiligten eine steile Lernkurve. Bald tauchten grundsätzliche Fragen auf, etwa nach Zeitpunkt und Dauer des Unterrichts, ob Arbeiten im digitalen Rahmen bewertet werden können und sollen. Wir entschlossen uns für einen Mittelweg und versuchten den Stundenplan weitgehend aufrecht zu erhalten und summative Bewertungen vorzunehmen, räumten aber den Lehrpersonen Flexibilität ein.
Eine grosse Herausforderung des virtuellen Unterrichts ist die Balance zwischen live Videounterricht und autonomem Arbeiten zu finden. Altersbedingt akzentuiert sich das Problem auf der Vorschulstufe: Einerseits soll die soziale Interaktion mit den anderen Kindern und den Lehrpersonen gefördert, aber die Zeit vor dem Bildschirm limitiert werden. Am anderen Ende des Altersspektrums sorgten sich die Maturandinnen und Maturanden um die Durchführung der Abschlussprüfungen. Der Kanton Bern entschied aber, in diesem Jahr nur die Erfahrungsnoten zu zählen.
Unsere Schule erbringt fast alle zusätzlichen Dienstleistungen wie Transport, Reinigung, Unterhalt und Cafeteria in Eigenregie: Wir sind stolz darauf, dass wir in dieser schwierigen Situation allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin den vollen Lohn bezahlen können und so unseren sozialen Verpflichtungen gerecht werden.
Noch ist unklar, wann und in welcher Form der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden kann. Für die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Eltern und Lehrpersonen kann dies eine emotionale Belastung bedeuten. In enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gremien der Schule sind wir kontinuierlich daran, den virtuellen Unterricht zu evaluieren und zu verbessern, um unserem Motto «Tradition und Innovation» weiterhin gerecht zu werden.
Cédric Schuppisser, Rektor
Martin Kobel, Vizerektor
www.helvetia.edu.co
Bergamo: Von Null auf Hundert –
von heute auf morgen
Publiziert im Newsletter Juni 2020
Mit einer unguten Vorahnung kamen wir Ende Februar aus der Schulsportwoche zurück: Würden wir die Schule am Montag, 2. März 2020 öffnen können? Schnell wurden wir unsanft gerüttelt: Das italienische Erziehungsministerium hatte kurzerhand die Schulen geschlossen. Wir alle – Lehrkräfte, Schulleitung und alle an der Schule Beschäftigten – standen nun da und versuchten möglichst rasch für unsere rund 175 Kinder (Kindergarten - Sekundarstufe I) eine gewisse Routine aufzubauen.
Am ersten Montag des Lockdowns erhielten die Lehrkräfte eine Einführung in die Lernplattform GoogleClassroom. Sie war kurz, aber genügend effizient, um sich danach zu Hause im gegenseitigen Austausch alle Funktionen dieses Programms einzuverleiben. Erstaunlich, was in kürzester Zeit geschah: Aus Informatik-Banausen wurden kompetente Media-Lehrkräfte, die sich gegenseitig Applikationen vorstellten und auf Vor- und Nachteile von Video-Apps hinwiesen. Gegenseitige Unterstützung war selbstverständlich und dies weit über die eigentliche Arbeitszeit hinaus. Hatten wir schon vor der Coronakrise ein geeintes Team, wuchs es nun noch mehr zusammen.
In dieser ersten Woche erhielten die Kinder über die elterlichen Mail-
accounts Hausaufgaben, die zu lösen und zurückzusenden waren. Wir brauchten also die Eltern, um über sie an die Lernenden zu kommen. Auch brauchten wir die Zeit der Eltern, die nun ebenfalls zu Hause im Homeoffice ihrer Arbeit nachgingen. Das war für alle Beteiligten eine neue und auch schwierige Situation.
In der zweiten Coronawoche implementierten wir unseren virtuellen Klassenraum mit GoogleClassroom. Alle Kinder erhielten einen eigenen Account, damit wir mit ihnen auch direkt in Kontakt treten konnten. Die Lehrerinnen und Lehrer mussten Aufgaben didaktisch an die neuen Umstände anpassen: Eine Herausforderung, da der normale Eins-zu-eins-Kontakt und dessen Unmittelbarkeit verloren gingen. Ende Woche hatten alle Beteiligten die Technik soweit im Griff, dass der nächste Schritt vorgenommen werden konnte: Videokonferenzen. Es war für alle erleichternd, sich nun mit dem direkten Gegenüber unterhalten zu können, ihn zu sehen, seine Emotionen zu bemerken, auf ihn zu reagieren. Wir führten einen geordneten Stundenplan für alle Klassen ein, wobei wir die Richtlinien von verschiedenen PHs aus der Schweiz umzusetzen versuchten. Ältere Kinder hatten mehr und längere Video-Kontakte als jüngere, ganz auf ihre Konzentrationsfähigkeit abgestimmt.
Schnell bemerkten wir, dass die Eltern mit der Ganztagesbetreuung ihrer Kinder stark belastet waren. Wir versuchten als Lehrkräfte den Kindern gezielt Lernstrategien zu übermitteln, um selbständig Aufgaben lösen und erarbeiten zu können. Dabei konnten wir auf die bereits in der Vorkrisenzeit im Normalunterricht angewandte methodische Vielfalt zurückgreifen. Langsam kamen eine gewisse Ruhe und Routine in den Tagesablauf. Der Wechsel zwischen Video-Meetings und der Situation angepassten Aufgaben gaben dem Fernunterricht eine Struktur.
Mit der nun in Italien eingeläuteten Phase 2 des Lockdowns haben auch wir den Tagesablauf neu strukturiert. Da viele Eltern ab dem 4. Mai wieder zur Arbeit mussten, bedurfte es eines fixen Tagesablaufs.
So hat nun die ganze Schule von 9:00 bis 13:00 Uhr vor allem Fernunterricht auf Video-Basis, danach folgt die Mittagspause, bevor dann ab 14:00 Uhr der betreute Aufgabenblock einsetzt. Um 15:30 Uhr ist für Lehrkräfte und Kinder verdienter Schulschluss.
Für alle ist die jetzige Situation schwierig, doch hat sie auch positive Nebeneffekte: In schwierigen Zeiten lernst du deine Möglichkeiten kennen, bist manchmal erstaunt, wie sich Freunde verhalten und sich von dir abwenden, und Fremde plötzlich zu Freunden werden. Du kannst deine ganze Kreativität einsetzen, Neues ausprobieren und auf Unterstützung zählen. Eines bleibt sicher: Als Gemeinschaft haben wir näher zusammengefunden und als Gemeinschaft gehen wir den eigeschlagenen Weg weiter. Alle Lehrerinnen und Lehrer haben einen grossartigen Einsatz gezeigt.
An der Schweizerschule in Bergamo wird es für die nächsten Wochen – bis anfangs September – so weiter gehen.
Fritz Lingenhag, Direktor
www.scuolasvizzerabergamo.com
Peking: Schweizer Schule im Ausnahmezustand
Publiziert im Newsletter Juni 2020
Als ich Ende Januar für die Chinesisch-Neujahr-Ferienwoche in die Schweiz flog, ging in Beijing noch alles seinen geregelten Gang. Aber bereits am Flughafen Zürich befragte mich Tele Züri zur Stimmung in China. Erstmals mulmig wurde mir, als der Schulvorstand der Western Academy of Beijing, welcher die Schweizer Schule angeschlossen ist, mitteilte, dass die Schule bis auf weiteres geschlossen sei und auf Online-Unterricht umgestellt werde. Zudem wurde empfohlen, von einer sofortigen Rückkehr nach China abzusehen.
Nun hatte ich ein Problem, denn alle meine Unterrichtsunterlagen befanden sich in meiner Wohnung und im Schulzimmer in Beijing! Also machte ich mich auf die Suche nach geeignetem Unterrichtsmaterial für meine fünf Erstklässler, zwei Knaben und drei Mädchen. Im Regionalen Didaktischen Zentrum RDZ Gossau wurde ich fündig und konnte verschiedenes Material ausleihen.
Die Kinder fanden den Online-Unterricht spannend. Aber mit der Zeit wurde spürbar, dass sie sich gegenseitig sehr vermissten. Auch erschwerte die Zeitverschiebung Lehren und Lernen. So beschloss ich Ende Februar zurück zu fliegen.
Aus meiner gewohnten Umgebung Online-Unterricht anzubieten, war extrem hilfreich. Die Kinder konnten sich nun bei unseren täglich zweimal angebotenen Zoom-Treffen endlich wieder sehen und sich direkt austauschen. Dies tat allen, mich eingeschlossen, sehr gut. Gemeinsam zu singen und zu tanzen, über die Lerninhalte zu diskutieren und einander gegenseitig Mut zuzusprechen hat uns noch enger zusammengeschweisst.
Da zwei der Kinder keine deutschsprechenden Eltern haben, übersetze ich alle Arbeits- und Bastelblätter auch ins Englische. So können die Eltern helfen und unterstützen. Ich versuche, den Online-Unterricht möglichst authentisch zu gestalten. Weiterhin wird das Deutsch-Sprechen intensiv geübt und der Wortschatz erweitert. Zum Beispiel mit den Erzählungen des Figurentheaters St. Gallen. Die Kinder haben grossen Spass an den Geschichten mit der Handpuppe Filou, die im Internet abrufbar sind.
Der Zusammenhalt meiner kleinen Klasse ist trotz der geforderten Distanz immer noch vorhanden. Doch ich hoffe immer noch ganz fest, dass unsere Schule vor den Sommerferien ihre Türen nochmals öffnen kann!
Cécile Ottiger, Unterstufenlehrerin
www.ssbj.wab.edu
educationsuisse: Projekt DigiDeutsch
Publiziert im Newsletter Juni 2020
Foto: J. Wüger
Die COVID-19 Pandemie hat auch die 18 Schweizerschulen im Ausland vor ungeahnte neue Herausforderungen gestellt. Seit Ausbruch der Corona-Krise musste eine Schule nach der andern rund um den Globus ihre physischen Tore schliessen und auf Fernunterricht umstellen. Alle Schulen haben gemeinsam – Lehrpersonen, Schüler*innen, Schulleitungen, Mitarbeiter*innen der Schulen und Eltern – die Situation hervorragend gemeistert, wie die Berichte unserer aktuellen News zeigen. Die Schulen mussten sich an den Vorgaben der Gastländer orientieren und die jeweiligen Verordnungen umsetzen. Jede Schule hat ihren eigenen, bestmöglichen, Weg gefunden, um den Fernunterricht umzusetzen und um die Lernenden aller Altersstufen gut zu betreuen und weiterhin wichtige Lehrstoffe zu vermitteln. Belastend für die Schulen sind jedoch die ungewissen finanziellen Konsequenzen aufgrund von Einnahmeausfällen und sinkenden Schülerzahlen.
Auch die Geschäftsstelle von educationsuisse war gefordert, die Schulen und die Schulleitungen bestmöglich zu unterstützen. Eine Online-Pinnwand Padlet wurde eröffnet um den gegenseitigen Austausch zwischen den Schulleiter*innen zu vereinfachen und auch weitere Unterstützungsangebote wurden angeboten wie etwa eine Handreichung zum Fernlernen auf der Weiterbildungsplattform eduwin, ein Webinar zum Teleteaching und Deutschaustausch für Schulkinder an den europäischen Schweizerschulen (s. DigiDeutsch).
Die jährliche Konferenz der Schweizer Schulen wird dieses Jahr nicht im üblichen Rahmen stattfinden können, ein kleiner Teil wird über Videokonferenz durchgeführt werden.
Wir hoffen, dass die Schweizerschulen rund um den Globus ihre Tore baldmöglichst wieder öffnen können.
DigiDeutsch – Videotelefonate nach Spanien und Italien
Die Umstellung auf den Fernlernunterricht gelang den Schweizerschulen innert kürzester Zeit erfolgreich. Zu den allgemeinen Herausforderungen dieser Form des Unterrichtens und der Auswirkung auf die Bildung der Kinder, sind die Schweizerschulen auch mit dem Problem konfrontiert, dass die Schüler*innen nur noch wenig Gelegenheit haben, ihre «Lernsprache» Deutsch zu sprechen und zu hören. Um hier Unterstützung zu leisten und den von der langen Ausgangssperre besonders betroffenen Kindern in Spanien und Italien in der Quarantäne etwas Abwechslung beim Lernen zu bieten, hat educationsuisse das Projekt «DigiDeutsch» lanciert.
Den Anfang machten Gymischüler*innen der Schaffhauser Kantons- und Fachmittelschule, die sich seit April zwei Mal wöchentlich online am Bildschirm zum Deutschaustausch mit Primarschulkindern der Schulen in Barcelona, Mailand, Cadorago, Rom und Catania treffen.
Die engagierten Schweizer Gymnasiast*innen helfen etwa bei Hausaufgaben, ermöglichen Gespräche und vor allem hören sie zu. Das Mitteilungsbedürfnis der Kinder in Spanien und Italien ist gross und sie nutzen die Gelegenheit gerne, Deutsch zu sprechen. Gerade für Kinder, die zu Hause keine Möglichkeit haben, sich auf Deutsch zu unterhalten, ist dieses niederschwellige und für die Familien kostenlose Angebot eine Unterstützung.
Für die Kantischülerin Chiara (im Foto) steht fest: «In einer solchen Situation wie der Coronakrise muss jeder beitragen, was er kann. So helfen zu können, gibt mir ein gutes Gefühl.»
In Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen konnten bald auch vier weitere Gymnasien (Kanti Wil, Kanti Sargans, Kanti Heerbrugg und Kanti Burggraben) für das Projekt begeistert werden. Neben den Schüler*innen dieser Gymnasien unterstützen mittlerweile auch Gymnasiastinnen der Stiftsschule Einsiedeln und vier Pensionierte das Projekt. Mitte Mai treffen sich insgesamt 50 Personen mit ca. 70 Kindern (teilweise in Zweiergruppen).
Das Projekt stösst sowohl bei den beteiligten Personen wie auch bei den Kindern und deren Familien auf grosse Begeisterung. Dies hat dazu geführt, dass vom 25. Mai bis 26. Juni für fünf Wochen noch 34 Studierende der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen ins Projekt DigiDeutsch eingebunden werden konnten. Neben der Unterstützung der Schulkinder an den Schweizerschulen hat DigiDeutsch eine wertvolle Brücke zwischen dem Schweizer Bildungssystem und den Schweizerschulen im Ausland gebaut und diese soll durch eine nachhaltige Verankerung von DigiDeutsch im Angebot der Schweizerschulen bestehen bleiben und somit über die Corona-Krise hinaus Wirkung zeigen.
Barbara Sulzer, educationsuisse
www.educationsuisse.ch
Bangkok: Schweizer Matur während der Corona-Zeit
Die schriftlichen und mündlichen Maturitätsprüfungen der 12. Klasse konnten Ende April und Mitte Mai während jeweils fünf Tagen auf der Residenz der Schweizer Botschaft stattfinden. Auch wenn es im Moment eine sehr herausfordernde Zeit ist, freuen wir uns, dass unsere Maturanden alle ihre Abschlussprüfungen ablegen können und ihren Bildungsweg nahtlos fortsetzen werden. Die Schule bedankt sich herzlich bei der Schweizer Botschaft und insbesondere bei der Botschafterin, Frau Helene Budliger Artieda, für die sehr geschätzte Unterstützung.
Wegen der Corona Pandemie hat die RIS Swiss Section - Deutschsprachige Schule Bangkok ab dem 18. März 2020 den regulären Unterricht auf Fernunterricht umgestellt. Es ist für uns als Schulgemeinschaft sehr wichtig, verschiedene Lernmöglichkeiten anzubieten und in engem Kontakt mit unseren Lernenden zu bleiben. Der Fernunterricht ist eine neue Lernerfahrung für uns alle: Schüler, Eltern und Lehrer gleichermassen. Es ist ermutigend zu sehen, wie wir trotz «Physical Distancing» auf viele verschiedene Arten zusammenkommen und gemeinsam lernen können.
Simon Dörig, Direktor
www.ris-swiss-section.org
Singapur: Französischsprachige Sektion
Erfolgreich ist im August 2019 der erste französischsprachige Klassenzug der Schweizer Schule in Singapur (SSiS) gestartet. Im laufenden Schuljahr 2019/20 werden somit in der altersdurchmischten Klasse zwölf Erst- und Zweitklässler unterrichtet. Die Hälfte der Schüler*innen sind Schweizer Kinder. Die erfolgreiche Erfahrung der Schule im Bereich des altersdurchmischten Lernens wird auch in der neuen Sektion umgesetzt.
Die Klassenlehrpersonen der jungen französischsprachigen Sektion haben alle Schweizer Staatsbürgerschaft und verfügen über die entsprechende Schweizer Lehrbefähigung und über Erfahrung im Unterrichten an Primarschulen in der Romandie. Sie unterrichten in Singapur gemäss dem Lehrplan PER (Plan d’études Romand). Natürlich arbeiten die deutsch- und die französischsprachige Abteilung eng zusammen, denn es gibt vielfältige Berührungspunkte. Auf professioneller Ebene finden zum Beispiel die Sitzungen der Unterstufen-Teaching-Teams der beiden Sektionen gemeinsam statt. Auch werden zahlreiche klassen- und sektionsübergreifende Anlässe gemeinsam organisiert.
Die Unterstufenschüler*innen kommen in den Genuss von gemeinsamem Unterricht wie etwa auf regelmässiger Basis im Turnunterricht. Klassenübergreifend wurde es während der Projektwoche im Monat April, in welcher die Kindergärteler*innen und die Erst- und Zweitklässler*innen in neu zusammengewürfelten Gruppen eingeteilt wurden. Im zu Ende gehenden Schuljahr besuchte der Kinderbuchautor Alain Chiche die französischsprachige Klasse sowie auch die Fünft- und Sechstklässler*innen der deutschsprachigen Sektion, die Unterricht in Frühfranzösisch erhalten. Beide Abteilungen arbeiten auch gemeinsam am Projekt zum Jahresmotto «One Heartbeat» und beteiligen sich vereinigt an grossen Events wie Advent Celebration oder Summer Night Event. Die Organisation der noch bevorstehenden Events wird gemäss den COVID-19-Einschränkungen laufend angepasst.
Mit dem kommenden Schuljahr 2020/21 wird im August neu die 3./4. Primarklasse und eine Kindergarten-Klasse eröffnet. Die Einschreibungen sind am Laufen!
Die vollständige Implementierung der französischsprachigen Abteilung in der Primarschule SSiS wird im Schuljahr 2021/22 mit der Eröffnung der 5./6. Klasse abgeschlossen sein.
Die Zusammenarbeit mit dem für die französischsprachige Sektion neugewonnenen Patronatskanton Wallis ist gut angelaufen. Die Schule darf eine offene und wohlwollende Unterstützung im Sinne des Schweizerschulengesetzes von Seiten der Vertreter des Kantons Wallis erleben.
Der Patronatskanton der deutschsprachigen Sektion der SSiS ist der Kanton Zug. So wird in der deutschsprachigen Abteilung in Singapur nach dem Zuger Lehrplan und ab Sommer 2021 nach dem Lehrplan 21 unterrichtet.
Die Schweizer Schule Singapur wurde 1967 eröffnet und bietet die Schulstufen Vorschule, Kindergarten und Primarstufe an. Die Unterrichtssprachen an der SSiS sind Deutsch und Englisch und nun auch Französisch. Die Sekundarstufe I ist am United World College South East Asia (UWCSEA) integriert. Eine Schweizer Lehrperson unterrichtet dort Deutsch, Französisch und Schweizer Staatskunde gemäss dem Lehrplan des Kantons Zug. Auf gymnasialer Ebene kann am UWCSEA mit dem International Baccalaureate IB abgeschlossen werden.
Insgesamt besuchen etwas über 200 Schüler*innen die Schweizer Schule Singapur.
Von den 18 Schweizerschulen weltweit ist die SSiS neben Bogotá in Lateinamerika nun die zweite offizielle Schweizerschule mit je einer deutsch- und französischsprachigen Sektion.
Markus Pallmann und Ruth von Gunten
www.swiss-school.edu.sg
Rund 70‘000 Jugendliche beginnen jedes Jahr in der Schweiz eine Lehre. Dabei können sie aus rund 250 Berufen auswählen. Enrico Cirignaco, der mit seiner Schweizer Mutter und seinem italienischen Vater in Süditalien aufgewachsen ist, hat sich für eine vierjährige Ausbildung als Elektroniker entschieden. Er befindet sich nun im dritten Ausbildungsjahr und wird im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen antreten um den Eidgenössischen Fähigkeitsausweis (EFZ) zu erhalten. educationsuisse stellte ihm Fragen zu seinen Erfahrungen in der Schweiz.
Warum sind Sie in die Schweiz gekommen und wie haben Sie Ihre Lehrstelle gefunden?
Während meiner Schulzeit habe ich ein Austauschjahr an einer Schule in Freiburg gemacht, wo es mir sehr gut gefiel. So beschloss ich, in der Schweiz zu bleiben und begann in einer «Gelateria» zu arbeiten. Da ich mich für Elektronik interessiere, von der Funktion und Installation von Schaltungen und Steuergeräten bis hin zu den für den Betrieb von elektronischen Geräten notwendigen Computerprogrammen, suchte ich eine Ausbildung in diesem Bereich. Ich recherchierte auf verschiedenen Webseiten, auf denen freie Lehrstellen veröffentlicht werden, und bewarb mich bei mehreren Firmen.
Schweizer Unternehmen verlangen von den Bewerbern oft den Eignungstest Multicheck, der kostenpflichtig ist und in Fachzentren am Computer absolviert wird. Mussten Sie diesen Testnachweis auch vorlegen?
Einige Unternehmen verlangten den Multicheck. Nach dem ersten Vorstellungsgespräch wurde mir aber mitgeteilt, dass er nicht mehr notwendig sei. Ich hatte mich jedoch bereits für den Test angemeldet und habe ihn auch gemacht. Er erschien mir nicht besonders schwierig.
Die für eine Lehre erforderlichen Sprachkenntnisse in der Unterrichtssprache entsprechen in der Regel dem Niveau B2. Was können Sie uns dazu sagen?
Tatsächlich luden mich mehrere Unternehmen wegen meiner Deutschkenntnisse nicht zu einem Vorstellungsgespräch ein. Nach mehreren Interviews sagten sie mir jedoch, dass meine Deutschkenntnisse ausreichend seien. In meinem Fall sind die Sprachkenntnisse für die Schule wichtiger als für die Ausbildung im Unternehmen.
Wie erleben Sie den Wechsel zwischen der Arbeit im Betrieb und der Berufsschule?
Die Abwechslung ist positiv und gibt der Woche eine gewisse Dynamik. Ich pendle an drei Tagen die Woche mit dem Zug von Freiburg nach Münsingen, wo mein Ausbildungsbetrieb liegt. Die Berufsschule befindet sich in Bern. Ich besuche sie an zwei Tagen die Woche, um meine Ausbildung mit der Berufsmaturität abzuschliessen.
Wie haben Sie sich im Schweizer Alltag eingelebt?
Ich habe meinen Rhythmus gefunden und mich sehr gut eingelebt. Da ich alleine bin, musste ich jedoch zuerst die Zeit zum Kochen, Waschen – kurz gesagt, für die Hausarbeit – finden. Ich habe viele Freunde, mit denen ich mich abends treffe, und am Wochenende gehe ich gerne Ski fahren.
Sie erhalten einen kleinen Lohn von rund 800 Franken pro Monat. Reicht das zum Leben?
Da ich bei Freunden wohne, muss ich keine Miete zahlen und für die alltäglichen Ausgaben reicht es. Aber sparen kann ich nicht, um etwa ausserordentliche Ausgaben wie das Generalabonnement für die öffentlichen Verkehrsmittel, Medikamente oder Reisen zu decken. Deshalb habe ich mich an educationsuisse gewandt. Dort hat man mir geholfen, ein Stipendium meines Heimatkantons Luzern zu erhalten.
Haben Sie schon an die Zeit nach der Lehre gedacht?
Vorerst konzentriere ich mich auf meine Lehre und den Lehrabschluss, danach werden wir sehen. Gerne würde ich an einer Fachhochschule studieren.
An der Schweizer Schule Mexiko haben wir uns dazu entschieden, über das Lernen zu reflektieren.
Die Welt ist in einem stetigen Wandel ausgesetzt. Unsere Gesellschaft durchläuft einen sich immer weiter beschleunigenden Prozess tiefgreifender Veränderungen. Darum ist, was wir gestern lernten, in der heutigen Welt oft von wenig Nutzen. Die derzeitigen konstanten Veränderungen verlangen daher nach einer Neuausrichtung der Schule, damit was wir heute lernen, nicht morgen wertlos ist.
Im Sommer 2018 begannen wir mit einer Expertengruppe über Anforderungen, Fähigkeiten und Werte zu diskutieren, die unsere Schüler im 21. Jahrhundert benötigen. Viele Fragen wurden aufgeworfen, analysiert und durchgesprochen: Wie können wir nachhaltiges und sinnvolles Lernen garantieren? Wie macht Lernen Spass? Welche Kernkompetenzen stellen wir in den Vordergrund? Wie könnte die Rolle der Lehrkräfte aussehen? Wie gehen wir mit Ängsten und Widerständen um, die in solchen Veränderungsprozessen unweigerlich entstehen? Und so entstand das Projekt Visión21.
Was ist Visión21?
- Ein Schulentwicklungsprojekt, dass in den nächsten Jahren kontinuierlich entwickelt und eingeführt wird.
- Die Rolle der Lehrkräfte vom Wissensvermittler zum Lerncoach
- Mutige Schritte und ein Umdenken im Gestalten der Fächerkanons, Unterrichtszeiten und Stoffpläne
- Die Förderung eigenverantwortlichen Lernens
- Die Integration von Technologie im Unterricht
- Weiterentwicklung des kompetenzorientierten Handelns und Lernens unter Einbindung des Lehrplans 21, IB und lokalen Lehrplänen.
Seit August 2019 sind wir nun mit stetigen Weiterbildungen am Einführen unserer 6 ausgewählten Methodologien, die ineinandergreifen und konkrete Fähigkeiten und Fertigkeiten im Sinne von Handlungs-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen in den Vordergrund stellen. Dieses Schuljahr richten wir den Fokus auf projektorientiertes Lernen. Parallel dazu rüsten wir die Lehrkräfte mit iPads aus und bilden sie im Gebrauch der Technologie weiter, damit diese zu einem weiteren Werkzeug wird, um den Lernhorizont der Schüler zu erweitern und eine Vernetzung zu ermöglichen; Lernen soll nicht nur im Schulzimmer stattfinden.
Im Dezember 2019 ist der Startschuss für das Projekt Visión21 gefallen.
Die Kick-off Veranstaltung mit 180 Lehrkräften aus den drei Schulstandorten war ein voller Erfolg. Unter anderem hatten die Lehrkräfte die Gelegenheit, selbst die diversen Methodologien zu erleben.
«Non scholae sed vitae discimus» («Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir») mahnte schon der römische Philosoph Seneca vor fast zwei Jahrtausenden. Dieser Weisheit wollen wir Rechnung tragen, indem wir unsere Schüler mit einer zeitgemässen Schule auf die Welt von morgen vorbereiten.
Bettina Huber, Projektleitung Visión21 und Stufenleiterin Primarschule
Felix Rösel, Schulleiter Cuernavaca
www.csm.edu.mx
Rom: Begeisterung im Musikunterricht
Führende Pädagogen sind sich darin einig, dass Musik ein wertvoller Bestandteil der Kindererziehung ist und so früh wie möglich eingesetzt werden sollte. Schon in den ersten Lebensjahren empfiehlt es sich, dass die Eltern mit dem Kind gemeinsam singen und möglichst auch musizieren.
An der Schweizer Schule Rom wird auf der gesamten Primarstufe im Fach «Chor» das gemeinsame Singen bereits seit einigen Jahren wöchentlich praktiziert. Jetzt lernen die Kinder der Unterstufe (1.+2. Klassen) zusätzlich neu in ihrem Musikunterricht, die Melodica zu spielen – ein Blasinstrument mit einer Klaviertastatur. Die Schule hat sich u.a. deshalb für dieses Instrument entschieden, weil das Instrument verschiedene andere Instrumente in sich vereint, da es gleichzeitig ein Blas- und ein Tastaturinstrument ist. Dies ermöglicht es den Kindern später viel leichter, weitere Instrumente dazu zu lernen. Ausserdem wählt kaum ein Kind die Melodica, wenn es privat ein Instrument erlernen möchte, so dass im Musikunterricht alle gemeinsam ein neues Instrument kennenlernen.
Die Kinder nehmen ausnahmslos mit grosser Begeisterung am Instrumentalunterricht teil. Sie freuen sich über das gemeinsame Musizieren mit der Melodica und lernen rasch und ohne Mühe. Tatsächlich können die Kinder innerhalb kürzester Zeit die ersten Melodien und einfache Lieder spielen, und dies ohne jegliches Vorwissen. Ein wichtiges Erfolgserlebnis, das die Freude an der Musik verstärkt fördert.
Esther Lehmann, Pädagogische Leiterin Primarstufe
www.scuolasvizzeradiroma.it

Madrid
1970 – 2020: immer nach vorne schauend
Die Schweizerschule Madrid feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. In der Einleitung des ersten Jahresberichtes des damaligen Präsidenten ist folgendes zu lesen: «Wie bereits viele von Ihnen wissen, ist der Gedanke zur Gründung einer Schweizerschule vor einigen Jahren entstanden, als sowohl die Deutsche Schule wie das Lycée Français Schweizer Kindern den Zutritt zu ihren Schulen zunehmend erschwerten».
Wie die österreichischen Bürger vereinbarten die Schweizer Familien mit der Deutschen Schule die Entsendung eines von der österreichischen Regierung bezahlten Lehrers. Die Behörden in Bern aber weigerten sich, die Kosten eines Lehrers zu übernehmen. Nur die teilweise Subventionierung einer zukünftigen Schweizer Schule kam in Frage, und dies erst nach Aufnahme des Schulbetriebs.
Eine Gruppe bestehend aus 43 Mitgliedern gründete am 9. Mai 1968 die Vereinigung Schweizerschule Madrid. Der Vorstand packte gleich an: Der Schweizerlehrer Markus Rohr, unser erster Direktor, nahm seine Arbeit an der Deutschen Schule im Oktober 1968 auf und der Schweizer Club trat grosszügig die Hälfte seines Geländes an die neu entstandene Vereinigung ab. Ein Architekt plante den Aufbau einer kleinen Schule mit wenigen Klassen.
Bis zu 74 Unternehmungen und Vereine spendeten während den ersten drei Jahren Geld oder bezahlten Mitgliederbeiträge. Im ersten Schuljahr konnten sämtliche Kosten damit bestritten werden.
Die Vereinigung mietete ein kleines Haus und die Schule öffnete am 5. Oktober 1970 mit 46 Schülern und vier Lehrern ihre Tore. Anfangs 1971 wurde endlich die offizielle Anerkennung als Schweizerschule im Ausland gesprochen. Somit waren die dringend benötigten Subventionen zum Greifen nahe.
Die Schülerzahl stieg im folgenden Jahr auf 80. So mussten Renovierungs- und Ausbauarbeiten im gemieteten Schulhaus durchgeführt werden. Am 18. Oktober 1972 konnten über 100 Kinder in die zwei Kindergartenklassen und in die ersten vier Primarschulklassen eintreten.
Die Schule hat sich seit damals stets weiterentwickelt. Die grossen Anfangsschwierigkeiten haben den Geist der Schule geprägt: immer nach vorne schauend, immer verbesserungsdurstig, immer anspruchsvoller. Wir wachsen stetig!
Jacobo Pruschy, Vorstandspräsidenten
www.colegiosuizomadrid.edu.es
Schweizerschule in Curitiba
Neubau zum 40-jährigen Bestehen
«Curitiba nur auf einem Bein» bezeichnete ein Artikel der Sonderausgabe des Tages-Anzeigers über die Auslandschweizerschulen 1982 die Situation der neugegründeten Schweizerschule in Südbrasilien. Damals war die Zukunft der im Februar 1980 eröffneten Schule alles andere als gesichert.
Dank der damaligen günstigen Konjunkturlage Brasiliens sowie des Baus des Itaipú-Staudamms an der Grenze zu Paraguay siedelten sich vermehrt Schweizer Firmen an. Die zahlreichen Schweizer, die für diese Unternehmungen arbeiteten, benötigten für Ihre Kinder eine eigene Schule, um eine problemlose Wiedereingliederung in das Schweizer Schulsystem nach ihrer Rückkehr in die alte Heimat zu erleichtern. Damals gab es hier keine Deutsche Schule und kaum internationale Schulen. So entschlossen sich engagierte Mitglieder der Schweizer Gemeinschaft eine eigene Schweizerschule zu gründen.
Die Schule wurde im Februar 1980 mit 20 Schülern in einem Privathaus in einem ruhigen Wohnquartier von Curitiba eröffnet. Bereits von Anfang an wurden Lehrer aus der Schweiz verpflichtet. Der Trägerverein war sehr eng mit den ansässigen Schweizer Firmen und Unternehmern vernetzt; diese unterstützten den Aufbau der schnell wachsenden Schule sehr grosszügig.
Leider verdüsterte sich die Wirtschaftslage in Brasilien schon bald und die Zahl der Schweizer Schüler nahm rasch ab, denn viele Expats kehrten zurück in die Schweiz oder zogen weiter. Die Schweizerschule Curitiba hat aus dieser Not eine Tugend gemacht und sich schon früh in eine Begegnungsschule verwandelt. Dieser Status wurde von den Behörden Curitibas und später auch von Pinhais, der Standortgemeinde nach dem Umzug von 1990, stets als kulturelle und pädagogische Bereicherung für die gesamte Wirtschafts-
region Curitiba gewürdigt.
Der Gründerbürgermeister von Pinhais, im Ostteil der Agglomeration von Curitiba gelegen, unterstützte den Umzug und den Neubau der Schule. So konnte die Schule auf der grosszügigen Grünfläche gegenüber der Gemeindeverwaltung ihre neuen Tore öffnen.
Hier konnte die Schule nun beständig weiterwachsen. Bald kam ein Neubautrakt für das Gymnasium hinzu und in den 1990er Jahren wurde die Schule zu einer IB-Schule (International Baccalaureate). Der Kindergartentrakt mit seinem Chalet und dem eigenen Schulwald wurde immer wieder umgebaut und vergrössert. Schliesslich wurde in den 2000er Jahren eine Sporthalle errichtet. Auch wurde ein Nachbargrundstück erworben und mit der Planung des Neubaus begonnen, dessen erste Etappe im letzten Jahr (2019) eingeweiht wurde.
Der Neubau wird in drei Etappen realisiert. In einem ersten Schritt wurden 2019 zehn neue Klassenräume für das Gymnasium und eine neue Schulmensa gebaut. In einem zweiten Schritt wird ein Anbau mit weiteren acht Klassenzimmern angebaut und als letzter Schritt wird ein neues Auditorium mit einer neuen und grösseren Schulbibliothek entstehen.
Mit der Fertigstellung des Neubaus wird sich die Schule prächtig weiterentwickeln können und Generationen von zukünftigen Schülern werden eine ganzheitliche Ausbildung «mit Kopf, Herz und Hand» geniessen dürfen.
40 Jahre nach seiner Gründung steht Curitiba also auf zwei Beinen – die Zukunft der Schweizerschule Curitiba ist längst gesichert. Unsere Schule hat sich zu einer renommierten und blühenden Bildungsinstitution im Raum Curitiba entwickelt. Diese erstaunliche und bewundernswerte Entwicklung war nur möglich dank dem unermüdlichen Einsatz von tatkräftigen privaten Gönnern, unterstützenden Unternehmen, engagierten Lehrkräften und Eltern, umtriebigen Schulleitern, nimmermüden Verwaltungsräten und «Asoçiados», den stets hilfsbereiten schweizerischen, deutschen und österreichischen Vertretungen, den wohlwollenden Behörden in der Schweiz und dem immer entgegenkommenden und grosszügigen Patronatskanton Aargau.
Im November des letzten Jahres durften wir aus Anlass der Einweihung des Neubaus neben den Vertretern der gesamten Schulgemeinschaft auch Ehrengäste des Patronatskantons, ehemalige Direktoren und Ehrengäste der Gemeinde Pinhais und den Abgeordneten für den hiesigen Bundeswahlkreis in Brasilia an der Schule begrüssen und gemeinsam sowohl den Neubau als auch das 40-jährige Bestehen unserer Schule feiern.
Marc Schumacher, Direktor
www.chpr.aesb.com.br
Konferenz der Schweizerschulen
im Ausland 2019
Luzern, 8. - 10. Juli 2019
Verfügen die Schweizerschulen im Ausland über ein zukunftsgerichtetes Geschäfts-modell und wo stehen sie im internationalen Bildungsumfeld? Diese Fragen standen im Zentrum an der diesjährigen Konferenz der Schweizerschulen im Ausland.
Die Konferenz bringt alljährlich die Schulleiterinnen und Schulleiter sowie die Präsidentinnen und Präsidenten der Schweizerschulen im Ausland für gemeinsame Tage des Austauschs und der Weiterbildung zusammen. Die diesjährige Konferenz fand vom 8. – 10. Juli in Luzern statt.
Organisiert wird die dreitägige Konferenz von educationsuisse, dem Dachverband der vom Bund anerkannten Schweizerschulen im Ausland. Als Tagungsort wird immer ein Patronatskanton einer Auslandsschule gewählt. Einbezogen wird am Weiterbildungstag jeweils auch die lokale pädagogische Hochschule. Der letzte Nachmittag der Konferenz, an dem auch politische Vertreterinnen und Vertreter der Patronatskantone sowie zahlreiche Gäste teilnehmen, will ein Fenster öffnen, um die Schweizer Politik und Öffentlichkeit über die Bildungspräsenz unseres Landes auf der weiten Welt zu informieren.
Die kompletten News finden Sie unter News – August 2019
Offizieller Teil im Kantonsratssaal
Schweizer Schule Rom – Pausenengel sind für alle Kinder da!

Die Schweizer Schule Rom SSR hat in diesem Schuljahr auf der Primarstufe das Projekt der «Pausenengel» ins Leben gerufen. So wurden Lehrpersonen schulintern zu diesem innovativen Konzept zur Streitvermeidung und Gewaltprävention auf dem Pausenplatz weitergebildet.
In einem ersten Schritt wurden aus zahlreichen Bewerbungen 18 Schülerinnen und Schüler aus den Primarklassen 2 – 5 ausgewählt und von den Lehrpersonen auf ihren Einsatz als «Pausenengel» vorbereitet. Diese Kinder begleiten und unterstützen nun nach der gezielten Ausbildungs- und Vorbereitungsphase, einer längeren Praktikumszeit und abschliessender Urkundenüberreichung die Lehrpersonen bei ihrer Pausenaufsicht.
Pausenengel haben die Aufgabe zu beobachten, zu verstehen und bei kleinen Alltagsschwierigkeiten, wie z.B. eine Jacke zuzuknöpfen, zu helfen. Sie sprechen Kinder an, die traurig sind, und reden mit ihnen. Sie informieren die Lehrpersonen, wenn sie ernste Konflikte oder grössere Probleme erkennen. Pausenengel nehmen die Gefühle anderer Kinder wahr, führen Gespräche, hören zu und trösten. Pausenengel sind für alle Kinder da! In den kommenden Schuljahren werden an der SSR fortlaufend weitere Pausenengel ausgebildet, so dass immer mehr Engel auf dem Pausenplatz helfen, wo Hilfe notwendig ist.
www.scuolasvizzeradiroma.it

Erfahrungsbericht einer Stipendiatin Noemi Wymann
Geburtsdatum: 29.03.1997
Aufgewachsen in Rumänien
Heimatkanton: Bern
Aufgewachsen bin ich in Rumänien. Meine Eltern sind vor fast 25 Jahren dahingezogen, um ein christliches Sozialprojekt aufzubauen. Da meine Familie in einem kleinen, etwas abgelegenen Dorf gewohnt hat, war es schon von Anfang an klar, dass wir Kinder für eine gewisse Zeit in die Schweiz ziehen werden und hier unsere Ausbildung absolvieren. Bei einem Besuch bei der Schweizer Berufsberatung habe ich erfahren, wie das schweizerische Schulsystem funktioniert. Aber auch welches die Anforderungen für eine komplette Bewerbung sind: Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien und zum Teil auch Ergebnisse von Eignungstests und Schnupperlehrberichte. Ich habe mich für eine KV-Ausbildungsstelle bei der Fehr Braunwalder AG beworben und durfte im August 2015 mit der Lehre und Berufsschule beginnen. Da Rumänien nicht so weit entfernt ist, konnte ich zuvor für eine Schnupperlehre und ein Bewerbungsgespräch in die Schweiz kommen.
Während der Schnupperlehre und auch während meiner Ausbildung durfte ich bei meinem Patenonkel und seiner Familie wohnen, die mich sehr herzlich aufgenommen haben. Die Schule war an und für sich interessant. Der Unterschied, zu dem mir bisher bekannten Schulsystem lag im Denken und der Art und Weise wie man ein Problem angeht. Vor allem habe ich das im Fach Mathematik gemerkt.
Mit dem Umzug in die Schweiz habe ich auch begonnen mehr Verantwortung zu übernehmen und mich eigenständig um meine privaten Dokumente zu kümmern. Bei Unklarheiten konnte ich jedoch immer wieder bei meinen Verwandten oder Freunden nachfragen. Beispielsweise wenn es darum ging eine Krankenkasse abzuschliessen oder meine erste Steuererklärung auszufüllen. Es gab aber auch Menschen, die mir spontan Sachen erklärt haben. Beispielsweise ein Passant am Bahnhof, der mir zeigte, wie ein Busticket am Automaten gelöst wird, weil ich nicht wusste, was mit dem halben Preis (Halbtax) gemeint war.
Da eine Ausbildung in der Schweiz mit hohen Lebenshaltungskosten verbunden ist, habe ich mich frühzeitig darüber informiert, wie ich diese finanzieren könnte. Von einer Bekannten habe ich den Tipp erhalten, mich für ein kantonales Stipendium zu bewerben. Auf verschiedenen Internetseiten konnte ich nachlesen, was für Konditionen erfüllt sein müssen, um bei einem solchen Antrag berücksichtigt zu werden. Hierbei bin ich auch auf die Seite von educationsuisse gestossen. Das Angebot, dass man von einer Organisation Unterstützung erhält bei der Beantragung kantonaler Stipendien, war für mich neu und sehr hilfreich. educationsuisse hat mich durch den ganzen Prozess der Gesuchsstellung begleitet und mich darauf aufmerksam gemacht, wenn Dokumente gefehlt haben oder Informationen vervollständigt werden mussten. Dies war für mich eine grosse Unterstützung, welche ich sehr geschätzt habe in den letzten Jahren. Vielen Dank für die regelmässigen Nachrichten und Erinnerungen!
Dadurch, dass ich von meinem Heimatkanton Bern Stipendien erhalten habe, konnte ich mich voll und ganz auf meine Ausbildung konzentrieren und musste mir keine Sorgen um meine Miete und andere anstehende Kosten machen. Mich hier einzuleben hat zwar seine Zeit gedauert, aber ich habe die vielen Möglichkeiten, die sich mir in diesem Land bieten, sehr zu schätzen gelernt. Sei es ein Schwimmkurs oder auch die Chance neue Menschen kennen zu lernen und einen weiteren Freundeskreis aufzubauen.
Nach Abschluss meiner Lehre hatte ich die Gelegenheit noch ein paar Monate bei meinem Lehrbetrieb weiterzuarbeiten. Nun bin ich einige Monate am Reisen und ab August werde ich bei einer IT-Firma eine neue Arbeitsstelle antreten. Ich freue mich bereits, mich in mein neues Umfeld einzuarbeiten. Es gibt so viele spannende Bereiche, welche mein Interesse wecken. Ich will gerne weiterlernen und mein Wissen vergrössern.
www.educationsuisse.ch
Schweizer Schule Singapur – Die französischsprachige Sektion startet!
Auf das kommende Schuljahr wird die familiäre Schweizer Schule in Singapur
SSiS weltweit zur zweiten offiziellen Schweizerschule, in welcher in den beiden am weitesten verbreiteten Landesprachen der schweizerischen Eidgenossenschaft unterrichtet wird. Einzig in Bogotá wird nebst der deutschsprachigen eine französischsprachige Abteilung geführt.
Bereits wurde für die SSiS erfolgreich eine französischsprechende Klassenlehrperson
in der Romandie rekrutiert. Frau Murielle Quenzer wird im August 2019 in Singapur ihre Stelle antreten. Sie unterrichtete an öffentlichen und privaten Schulen in der Schweiz, in Argentinien, an der Schweizerschule in Kolumbien und in Hongkong. Mit ihrem reichen Erfahrungsschatz wird sie der französischsprachigen Sektion zu einem guten Start verhelfen können.
Die erfolgreiche Erfahrung der Schule im Bereich des altersdurchmischten Lernens wird auch im neuen Angebot umgesetzt. In diesem Sommer wird mit einer französischsprachigen P1/2-Klasse gestartet, ein Jahr später wird zusätzlich eine P3/4-Klasse eingeführt und möglicherweise auch eine Kindergartenklasse integriert werden. Die Implementierung soll bis 2021 abgeschlossen sein und den ganzen Primarschulbereich abdecken.
Der Unterricht folgt dem Lehrplan PER (Plan d‘études romand) mit leichten Anpassungen an die lokalen Gegebenheiten. Alle Fächer gemäss PER werden auf Französisch unterrichtet. Für den Englischunterricht ist geplant, die Schüler und Schülerinnen aus dem deutschen und französischen Stream gemeinsam in verschiedenen Niveaustufen zu fördern.
Die Schweizer Schule Singapur freut sich sehr, dass das örtliche Zentrum der Schweizer Gemeinschaft auf dem Bukit Tinggi mit dem Swiss Club, der Schweizer Botschaft und der SSiS nun auch den Romands eine schulische Heimat anbieten kann.
www.swiss-school.edu.sg
Leslies Traumjob in der Schweiz

educationsuisse berät zu allen Fragen rund ums Thema «Ausbildung in der Schweiz». Auch an der Vermittlung von Sprachassistenten und Sprachassistentinnen beteiligt sie sich, wie das Beispiel von Leslie Schmid (im Bild) zeigt.
An Schweizer Gymnasien und Berufsfachschulen bereichern «Native Speakers» den Sprachunterricht und veranschaulichen kulturelle Aspekte ihres Herkunftslandes. Vermittelt werden diese Sprachassistenten/innen, in der Regel junge Studierende aus dem Ausland, von der nationalen Agentur Movetia in Zusammenarbeit mit educationsuisse. Leslie Schmid, Auslandschweizerin aus Kanada, ist eine von Ihnen. Sie arbeitet seit September 2018 als Sprachassistentin an der Kantonsschule Zug und schildert im Interview ihre Erfahrungen:
Leslie Schmid, welches waren Ihre Beweggründe, sich für das Programm zu bewerben?
Schon als kleines Kind wusste ich, dass ich einmal Lehrerin werden möchte. In Ottawa studierte ich Germanistik und erwarb das Lehrdiplom für Fremdsprachen. Da ein Grossteil meiner Verwandten in der Schweiz lebt, entschloss ich mich, hier eine Bewerbung als Sprachassistentin für Englisch einzureichen. Movetia hat mir geholfen, meinen Traumberuf ausüben zu können – die Arbeit gefällt mir sehr!
Haben Sie sich schnell an der Schule und in der Schweiz eingelebt?
Ja, ich habe mich an der Schule rasch eingelebt und komme auch gut im Alltag in der Schweiz zurecht. Die Lehrpersonen und Lernenden haben mich sehr gut aufgenommen. Ich fühle mich hier zuhause. Geholfen hat mir sicher auch, dass meine Eltern und Brüder in Kanada immer Schweizerdeutsch gesprochen haben.
Gibt es spezielle Unterschiede zwischen Kanada und der Schweiz?
Es gibt Unterschiede, etwa auch im Schulsystem. Aufgefallen ist mir vor allem, dass die Schweizer weniger ‚Small talk’ machen als wir in Kanada. Es erscheint mir auch schwierigerer, ausserhalb der Arbeitswelt, Freunde zu finden. Das Leben hier ist teurer; ein riesiger Schock waren für mich die Kosten der Krankenkasse. In Kanada ist das Gesundheitswesen kostenlos! Auch erstaunt es mich täglich, wie viele Leute hier rauchen.
Ist es schwierig, so weit weg von Ihrer Familie in Kanada zu leben?
Manchmal ja und manchmal nein. Früher habe ich immer meine umfangreiche Schweizer Verwandtschaft vermisst. Nun fehlen mir meine Eltern und Brüder, die in Kanada geblieben sind. Ich bin auf einer Milchfarm gross geworden und wenn ich hier an einem Bauernhof vorbeikomme, ist das Heimweh gross. Dank sei den neuen Technologien – so kann ich meine Familie jederzeit kurz anrufen!
Die Bewerbungsfrist als Sprachassistent/in für das Schuljahr 2019/20 läuft bis Ende März 2019. Genauere Informationen zum Programm «Sprachassistenz» erhalten Sie direkt bei edith.funicello@movetia.ch oder info@educationsuisse.ch.
75 Jahre Schweizer Schule Lima
Die offizielle Feier zum 75-jährigen Jubiläum der Schweizer Schule in Lima begann mit der Einweihung einer Bronzebüste von J.H. Pestalozzi. Diese wurde durch die Vereinigung der ehemaligen Schüler und Schülerinnen der Schweizer Schule Lima als Geschenk zum Jubiläum übergeben. Das Kunstwerk befindet sich direkt vor dem Haupteingang der Schule.
Danach begaben sich die Gäste ins Auditorium, wo der Schulleiter Urs Steiner durch ein abwechslungsreiches Programm führte. Dabei stand die Geschichte der Schule natürlich im Mittelpunkt. Im Anschluss an beide Nationalhymnen (Schweiz und Peru) hielten die Ehrengäste ihre Ansprachen und wünschten der Schule alles Gute zum Jubiläum. Darunter waren auch Isabelle Chassot (Direktorin Bundesamt für Kultur), Monika Knill (Regierungsrätin des Kantons Thurgau), Markus-Alexander Antonietti (Schweizer Botschafter in Peru) und Hans Ambühl (Präsident educationsuisse).
Zwischen den Ansprachen sorgte der Pestalozzi Schulchor für Unterhaltung. Dabei wurden die verschiedensten Sprachen miteinbezogen wie zum Beispiel Spanisch, Deutsch und Italienisch. Die Schülerband begeisterte mit fetzigen Einlagen und beendete das Programm mit einem Swing-Medley, in welchem auch der Chor nochmals zum Einsatz kam. Der tosende Applaus der Gäste war verdient.
Der Festakt im Auditorium dauerte rund zwei Stunden. Im Anschluss wurden die Besucher mit einem Apéro verwöhnt.
Schweizer Schule Singapur
Zu Besuch bei Radio24

Der in der Schweiz renommierte Sender Radio24 besuchte Singapur vom 24. bis 28. September 2018 und sendete eine Woche lang live den „Ufsteller“ aus dem Stadtstaat in Südostasien. Die Schweizer Schule in Singapur (SSiS) hatte die Ehre, Teil dieser Morgenshow zu sein.
Unsere Lehrperson Karin Muntwyler und die Lernenden Megan Schüffel aus der Primary 5 und Louis Boenders aus der Primary 6 nahmen die Einladung zu einem Interview an. So besuchten sie am 26. September das provisorisch eingerichtete Studio, welches in einem Hotelzimmer im Stadtzentrum aufgebaut war. Unglaublich, was da an Technik mit nach Singapur geschleppt und installiert wurde, um die spannende Sendung zu produzieren und das Leben in Singapur den Zuhörern in der Schweiz näher zu bringen.
Schweiz – Singapur
Karin Muntwyler lebt seit etwas mehr als einem Jahr in Singapur und unterrichtet auf der Unterstufe. Megan ist mit ihrer Familie im letzten Sommer nach Singapur gezogen und Louis ist bereits ein „alter Hase“. Er ist bereits im 4. Jahr an der SSiS.
Das Reporter-Team aus der Schweiz interessierte, wie es sich anfühlte, als es auf einmal hiess, die Koffer zu packen und nach Asien umzusiedeln:
Megan war traurig, dass sie sich von allen Freunden in der Schweiz verabschieden musste und schätzt sich heute glücklich über die vielen neuen Freundschaften, die sie in Singapur geschlossen hat.
Louis ist der Umzug in die Ferne gut gelungen. Er hält online regen Kontakt mit der Familie und einigen Freunden und überbrückt so sein Heimweh.
Karin Muntwyler hat kurz vor der Vertragsunterzeichnung „kalte Füsse“ bekommen. Sie wollte sich jedoch die einmalige Chance nicht entgehen lassen, einmal im Leben im Ausland zu unterrichten. Dank den lieben Schülern und Schülerinnen, der guten Zusammenarbeit mit den Eltern, dem tollen Team und natürlich ihrem Durchhaltewillen geniesst sie heute das Leben in der multikulturellen Metropole in den Tropen in vollen Zügen. Gelegentlich reist sie in die Schweiz, um dem Heimweh Meister zu werden.
Auf die wesentlichen Unterschiede zwischen der Schule in der Schweiz und in Singapur angesprochen, meinte Louis, dass in Singapur die meisten Schüler mit dem Schulbus zur Schule fahren und eine Schuluniform tragen.
Megan freut sich immer auf den letzten Freitag im Monat, den „Casual Friday“. Die Schüler dürfen an diesem speziellen Tag anziehen, was sie wollen. Sie fügt noch hinzu, dass die Schulfächer „Science“ und „Math in English“ bestimmt nicht auf einem Schweizer Stundenplan stehen.
Spontan moderieren
Ganz spontan wechselten die Radio24 Reporter die Rollen und Übergaben die Moderation der Sendung den beiden Lernenden. Eine kurze Instruktion, Kopfhörer tauschen, Neupositionierung der Mikrophone und schon waren die beiden „On Air“. Louis berichtete über die Temperaturen in Zürich und kündigte einen Song mit Interpret an, während Megan über das Verkehrsaufkommen in Zürich und Agglomeration informierte.
Was für ein Erlebnis – aus knapp 11‘000 Kilometer Entfernung die Zuhörer in der Schweiz in den Morgen zu begleiten!
www.swiss-school.edu.sg
Ehemalige erzählen
Lea Vetsch
Ein Jahr, das im Herzen bleibt
«Ich habe mit meiner Familie ein prägendes Jahr in Chile verbracht. Wie kam es dazu? Mein Grossvater arbeitete vor 60 Jahren als Lehrer an der Schweizer Schule Santiago und lernte dort meine chilenische Grossmutter kennen. Meine Eltern leben in der Schweiz; doch mein Vater hegte immer den Wunsch, einmal während einer längeren Zeit in Chile zu leben. So beschlossen meine Eltern, ein Jahr in Chile zu verbringen. Meine zwei Geschwister und ich besuchten somit 2016 die Schweizer Schule in Santiago. Diese Zeit hat uns alle sehr geprägt und weltoffener gemacht.
Nervös und ohne Spanischkenntnisse startete ich meinen ersten Schultag, der mir gut in Erinnerung geblieben ist. Dank der offenen und herzlichen Art und den sehr guten Deutschkenntnissen meiner Mitschüler und Mitschülerinnen fühlte ich mich schnell integriert und wohl. Bald schon entstanden intensive, bis heute anhaltende Freundschaften, die anders und unbeschwerter waren, als ich es in der Schweiz gewohnt war.
Das Schulklima empfand ich als sehr persönlich; es wurde auf die Interessen der einzelnen Schüler eingegangen. Stets wurde ich ernst genommen und fühlte mich gut aufgehoben. Die Multikulturalität – 26 Nationen waren an der Schule vertreten – faszinierte mich. Eine gelebte Swissness mit Spätzli im Kochunterricht, der 1. August-Feier und den vielen Bildern der Schweiz war immer präsent. Die Schüler und Schülerinnen sprachen meistens sehr gut und gerne Deutsch. Die Alltagssprache unter uns war jedoch Spanisch. So lernte ich während diesem Jahr fliessend Spanisch sprechen.
Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl an der Schule empfand ich als einzigartig. Vom Kindergarten bis zur letzten Gymnasialklasse wurden regelmässig gemeinsame Projekte wie Umwelttage und Schulfeste durchgeführt. Die Olympiaden-Woche und verschiedene Schullager förderten das Miteinander und gehörten zu den Highlights des Schuljahres.
Die Schweizer Schule Santiago ist eine leistungsorientierte Privatschule und gehört zu den angesehensten Bildungsinstitutionen Chiles. Ich stellte fest, dass sich viele chilenische Familien die hohen Schulgebühren nicht leisten können. Der Grossteil der chilenischen Kinder besucht öffentliche Schulen, die leider durch eine niedrige Qualität und riesige Schulklassen gekennzeichnet sind. Die soziale Ungerechtigkeit, die durch die unterfinanzierten öffentlichen Schulen noch gefestigt wird, hat mich immer wieder nachdenklich und betroffen gemacht. Zu realisieren, dass die meisten meiner Mitschüler und Mitschülerinnen nur aus einer bestimmten sozialen Schicht der chilenischen Gesellschaft stammen – und dies oft als normal betrachteten – machte mich traurig und besorgt.
Der Wiedereinstieg in mein Gymnasium in der Schweiz gelang mir trotz anfänglicher Bedenken problemlos. Mich im Alltag wieder zurechtzufinden war allerdings am Anfang schwierig. Das Fernweh war und ist immer noch sehr stark. So höre ich seit meiner Rückkehr aus Chile als tägliches Abendritual den unzähligen WhatsApp Sprachnachrichten meiner chilenischen Freunde gespannt zu. Ich freue mich immer über die Neuigkeiten von der anderen Seite der Welt. Sofort tragen mich jeweils meine Gedanken zurück nach Chile, in mein zweites Zuhause – vor allem auch dank der Schweizer Schule.
Ein Jahr nach meiner Rückkehr bekam ich die Möglichkeit, einen einmonatigen Austausch an der Schweizer Schule Lima in Peru zu machen. Es war für mich spannend, eine andere Schweizerschule im Ausland kennenzulernen und auch einen Vergleich machen zu können.
Für meine Maturaarbeit reiste ich im Juli 2018 nach Santiago zurück, um eine Videoreportage über die Schweizer Schule zu drehen. In meiner Arbeit lege ich den Fokus auf den Deutschunterricht, zeige aber auch die Schule als Ganzes. Faszinierend ist für mich, wie die Schüler und Schülerinnen Deutsch lernen und welch hohes Niveau sie am Ende ihrer Schulzeit erlangen.
Ich bin dem Colegio Suizo de Santiago für seine Unterstützung und für das, was ich in meinem Schuljahr in Chile erleben durfte, sehr dankbar. Die spanische Sprache, kombiniert mit der positiven und interkulturellen Erfahrung, wird mir in meinem Leben so manche Tür zu verschiedensten Menschen und Kulturen öffnen. Ich schätze die Weltoffenheit, die ich aus Chile mitnehmen durfte.»
Schweizerschule Catania – Umbau während der Sommerpause
Während den langen Sommerferien, die in Italien üblich sind, wurden an der Schweizerschule in Catania weitere Sanierungs- und Umbauarbeiten ausgeführt. Das 115. Schuljahr startete somit unter den besten Bedingungen. In der kleinen, traditionellen Eröffnungsfeier wurde das neue Schuljahr eingeläutet und die alten und neuen Lehrpersonen sowie die Lernenden willkommen geheissen. Dabei erläuterte die Schulleiterin den anwesenden Eltern die erfolgten Bauarbeiten. So wurde der Spiel- und Sportplatz komplett saniert und ein Trinkbrunnen aufgestellt. Im Weiteren wurde die Wasserleitung bis in die Klassenzimmer des Erdgeschosses verlegt, damit alle Schulzimmer über ein Waschbecken verfügen. Im Hauptgebäude wurden einige Schulzimmer miteinander verbunden, um die Flexibilität des Unterrichts zu steigern. Dank einer eigenen Photovoltaikanlage kann nun selbst Strom generiert werden. Schlussendlich wurden alle Böden poliert und die Aussenmauer saniert.
Mit diesen Arbeiten ist das mehrjährige Umbauprojekt abgeschlossen. Die Schule, deren Kern immer noch die Villa aus dem Jahr 1928 bildet, ist nun effizienter und moderner ausgestattet. Im Herzen der Stadt Catania gelegen bildet sie eine kleine Oase im verkehrschaotischen Zentrum. Die Verwirklichung der Umbau- und Sanierungsarbeiten ist dem Patronatskanton Zürich zu verdanken, der beide Projekte mit einem grosszügigen Betrag aus dem Lotteriefonds unterstützt und ermöglicht hat.
https://www.scuolasvizzeracatania.it/de/
Aus der Schweizerschule Rom
Papst Franziskus, der Vatikan und die Schweizer Garde
Die eidgenössisch anerkannten Schweizerschulen bieten gemäss Gesetz eine neutrale religiöse Bildung. In der ewigen Stadt Rom gehören der Vatikan und die päpstliche Schweizergarde zum Stadtbild und somit auch ein bisschen zur Schweizerschule. Sind doch mehr als zehn Prozent der Schweizer Kinder an der Schule Kinder von Angehörigen der Schweizergarde. Diese Kinder, die viel Schweizer Kultur- und Sprachpräsenz in die Klassen bringen, nehmen jeden Tag die beschwerliche Anfahrt vom Vatikan zur Schule im Stadtzentrum auf sich. Der Zufall wollte es, dass ein ehemaliger Schweizer Gardist am Eingangstor der Schweizer Schule Rom für Sicherheit bürgt. Ausflüge in den Vatikan und zur Garde sind bei den Lernenden allemal sehr beliebt.
Der Papst und der Fussball
Der Besuch der zweiten Primarschulklassen vor den Sommerferien im Vatikan war besonders aufregend und sicher unvergesslich. Die Schüler und Schülerinnen konnten Papst Franziskus exklusiv treffen und mit ihm dabei ein paar Worte wechseln. Sofort gewann der Pontifex viele Sympathien, währenddem ihm die Lernenden ein süsses Geschenk in Form einer Schweizer Schokolade überbrachten. Papst Franziskus nahm sich rund zwanzig Minuten Zeit, um mit den vierzig Kindern persönlich das Gespräch zu suchen. Mit jeder Schülerin und jedem Schüler tauschte er sich kurz über verschiedene Themen aus. Ein Schüler spanischer Muttersprache ergriff die Gelegenheit, mit dem argentinischen Pontifex auf Spanisch ein Fachgespräch unter Fussballinteressierten zu führen und sich gleichzeitig über seine bevorzugten Fussballklubs zu informieren. Zurück an der Schule zeigte eine schriftliche Nachbereitung der Begegnung, dass das Treffen einen grossen Eindruck hinterlassen hat.
Schweizer Garde und Petersdom
Die Schülerinnen und Schüler hatten nach dem Besuch beim Papst noch das Privileg, mit zwei Schweizer Gardisten eine Führung durch den Petersdom zu unternehmen und die historische Waffenkammer der Schweizer Garde zu besuchen. Letzteres hinterliess besonders bei den Jungs grossen Eindruck, auch wenn die Vorstellungskraft angesichts von Waffen und Rüstungen, welche teilweise ein halbes Jahrtausend alt sind, noch nicht ganz ausgereift ist. Leider konnte dem Wunsch von einigen Schülern, eine Rüstung anzuziehen, nicht stattgegeben werden. Denn abgesehen davon, dass es keine Kindergrössen gibt, entspricht das durchschnittliche Gewicht der Schüler ungefähr jenem der Rüstungen selbst.
Der Besuch im Vatikan hinterliess nicht nur einen bleibenden Eindruck, sondern stärkte einmal mehr die Präsenz der Schweiz bei den Lernenden und Lehrpersonen und die Beziehung zwischen historischen Schweizer Institutionen in Rom.
Die eidgenössisch anerkannten Schweizerschulen bieten gemäss Gesetz eine neutrale religiöse Bildung. In der ewigen Stadt Rom gehören der Vatikan und die päpstliche Schweizergarde zum Stadtbild und somit auch ein bisschen zur Schweizerschule. Sind doch mehr als zehn Prozent der Schweizer Kinder an der Schule Kinder von Angehörigen der Schweizergarde. Diese Kinder, die viel Schweizer Kultur- und Sprachpräsenz in die Klassen bringen, nehmen jeden Tag die beschwerliche Anfahrt vom Vatikan zur Schule im Stadtzentrum auf sich. Der Zufall wollte es, dass ein ehemaliger Schweizer Gardist am Eingangstor der Schweizer Schule Rom für Sicherheit bürgt. Ausflüge in den Vatikan und zur Garde sind bei den Lernenden allemal sehr beliebt.
www.scuolasvizzera.it
Digitale Transformation – Ist die Schweiz fit für die Zukunft?
Interessant für die Bildungsverantwortlichen waren vor allem die Einschätzungen von Herrn Minsch zu möglichen Auswirkungen der Digitalisierung auf die Schulen.
Er sprach drei Bereiche an
1. Der digitalisierte Unterricht (dabei spielen vor allem die digitalen Werkzeuge eine Rolle). Dieser Bereich ist schon fortgeschritten und die meisten Schulen haben sich darauf eingestellt.
2. Wird die Digitalisierung die Lerninhalte verändern?
Minsch betont, dass bei der Erstsprache und der Mathematik keine Kompromisse gemacht werden dürfen und dass Informatik, insbesondere Programmieren, für alle angeboten werden muss (wie im Lehrplan 21 vorgesehen). Nicht vergessen werden dürfen die Softskills (Sozialkompetenzen).
3. Die digitalen Organisationshilfen für den Unterricht.
In diesem Bereich sieht Minsch die grössten Veränderungen und auch Chancen. Die Digitalisierung ermöglicht die Organisationsunterstützung und dadurch ergibt sich erstmals die Chance einer (machbaren) Individualisierung. Der Lernstand der Schüler wird konstant gemessen werden können und dadurch können individualisierte Lernangebote gemacht werden.
Auch an den Schweizerschulen im Ausland ist die Digitalisierung ein wichtiges Thema, welches den Schulalltag prägt. Die Schweizerschulen haben sich auf den Weg gemacht, den Lehrplan 21 einzuführen. Informatik und auch Programmieren wird an mehreren Schulen bereits angeboten, so z.B. an der Schweizerschule Barcelona, welche zusammen mit Prof. Dr. Juraj Hromkovic, Professor für Informationstechnologie an der ETH Zürich, Kurswochen für die Schülerinnen und Schüler und Weiterbildungsveranstaltungen für die Lehrpersonen durchführt.
Informationen zu den Schweizerschulen: www.educationsuisse.ch
Vortrag von Prof. Dr. Rudolf Minsch an der Swissdidac in Bern
educationsuisse auf Social Media
educationsuisse präsentiert sich auf Social Media! Auf der Geschäftsstelle in Bern wurde in den letzten Wochen intensiv an einer Social Media Strategie gearbeitet. Heute wurden unsere Profile auf Facebook, Linkedin und Xing aktiviert.
Wir wollen mit diesem Schritt educationsuisse, als Dachverband der Schweizerschulen im Ausland, weltweit bekannt machen und Anbieter von Schweizer Bildung im Ausland vernetzen.
Wir wollen Schweizer Lehrpersonen ansprechen und über eine Anstellung an einer Schweizerschule informieren.
Wir wollen junge Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer sowie Absolventen von Schweizerschulen über Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz informieren.
Konferenz der Schweizerschulen
im Ausland
Bern, 9. - 11. Juli 2018
Die Konferenz der Schweizerschulen im Ausland bringt alljährlich die Schul-leiterinnen und Schulleiter sowie die Präsidentinnen und Präsidenten der Schweizerschulen im Ausland für gemeinsame Tage des Austauschs und der Weiterbildung zusammen. Die diesjährige Konferenz fand vom 9. – 11. Juli in Bern statt.
Die Konferenz, die jeweils von educationsuisse, dem Verband der anerkannten Schweizerschulen im Ausland organisiert wird, umfasste ein äusserst reiches Programm über drei Tage. Der Tagungsort der Konferenz liegt immer in einem der Patronatskantone der Auslandsschulen. Einbezogen wird am Weiterbildungstag jeweils auch die lokale pädagogische Hochschule. Am letzten Tag, an dem auch politische Vertreterinnen und Vertreter der Patronatskantone sowie zahlreiche Gäste teilnehmen, geht es insbesondere darum, über die Bildungspräsenz der Schweiz in der weiten Welt zu informieren.
Unsere News stellen eine kurze Zusammenfassung der verschiedenen Tagungsblöcke dar.
Die kompletten News finden Sie unter News – August 2018
Konferenzteilnehmer vor dem Bernerhof